Neue Ski-Vorschriften trotz Widerstands prominenter Athleten: FIS führt strengere Sicherheitsregeln ein
Vilamoura (Portugal) – Nach dem Ende einer Saison beginnt bereits die Vorbereitung auf die nächste! Etwa ein halbes Jahr vor dem nächsten Weltcup-Start auf den anspruchsvollen Pisten hat der internationale Ski-Verband FIS einen umfassenden Maßnahmenkatalog vorgestellt, der den Schutz der Sportler deutlich verbessern soll. Angesichts der zahlreichen schweren Stürze in den vergangenen Jahren ist dies dringend notwendig.
Die Sicherheit im alpinen Skirennsport stand in den letzten Jahren vielfach im Mittelpunkt, da immer wieder Favoriten bei Unfällen Verletzungen davontrugen, die teilweise lebensbedrohlich waren oder sogar das Karriereende bedeuteten.
Vor diesem Hintergrund kündigte die FIS nun an, ab der kommenden Saison drei neue Schutzvorkehrungen einzuführen, um solche Unfälle künftig zu minimieren.
Im Bereich der schnellen Disziplinen Abfahrt und Super-G wird das Tragen eines Airbags künftig verpflichtend sein.
Obwohl diese Regel eigentlich schon im letzten Winter gelten sollte, konnten sich die Athleten durch das einfache Beantragen einer Ausnahmegenehmigung oft dieser Pflicht entziehen – davon machten zahlreiche Skirennläufer Gebrauch.
Nun will die FIS diese Schutzmaßnahmen trotz des Widerstands bekannter Sportler wie Vincent Kriechmayr (33), Dominik Paris (36) und Lara Gut-Behrami (34) durchsetzen, die zuletzt noch ohne Airbag an den Start gingen.
Darüber hinaus soll laut der FIS-Mitteilung schnittfeste Unterwäsche künftig zur obligatorischen Schutzausrüstung der Rennfahrer gehören.
Ein Beispiel, welche Bedeutung diese Regelung hätte, ist Aleksander Aamodt Kilde (32), dem im Januar 2024 bei einem Sturz ein Ski den Unterschenkel so schwer verletzte, dass er fast verblutete. Bis heute konnte der Norweger nicht in den Weltcup zurückkehren.
Ein weiterer prominenter Fall, der möglicherweise durch die neuen Vorgaben hätte verhindert werden können, ist Cyprien Sarrazin (30).
Ab der neuen Saison werden Karbonschienen verboten sein – solche hatte unter anderem Sarrazin bei seinem schweren Kopfunfall im Abfahrtstraining in Bormio im Dezember letzten Jahres getragen. Dieser Unfall führte zu einem künstlichen Koma, und seine Rückkehr in den Weltcup bleibt ungewiss.
Die geplanten Regeländerungen müssen noch im nächsten Monat vom FIS-Rat verabschiedet werden, danach werden sie offiziell in die Wettkampfbestimmungen aufgenommen.